Arnold, Jochen/Fendler, Folkert/Grüter, Verena/Kaiser, Jochen (Hg), 22014, Gottesklänge. Musik als Quelle und Ausdruck des christlichen Glaubens, Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt.
Im Rahmen der Reformationsdekade hatte die Evangelische Kirche in Deutschland 2012 als Themenjahr Musik und Reformation ausgerufen. Das Institut für Gottesdienst und Kirchenmusik im Michaeliskloster Hildesheim nahm dieses Themenjahr zum Anlass für drei interdisziplinäre Fachtagungen, die über die klassische Kirchenmusik hinaus auch deren Wechselwirkung mit populärer Musik sowie Kirchenmusik in nicht-europäischen Kontexten beleuchteten. Der erste Teil des Buches dokumentiert Erörterungen zu Gottesbildern in der Musik, wobei der Schwerpunkt auf geistlicher Popmusik liegt. Dabei werden anhand von Anthropologie und Ritualforschung auch implizit religiöse Funktionen von Popmusik aufgedeckt.
Im zweiten Teil wird die Frage erörtert, wie sich die Qualität von Kirchenmusik messen lässt. Ist Kirchenmusik gut, wenn sie innermusikalischen Kriterien entspricht, der Gemeinde gefällt oder heilsame Wirkungen entfaltet? Oder soll sie im Blick auf theologisch und gesellschaftlich relevante Fragen eine bestimmte Stimmung erzeugen und so verantwortungsethisch wirken?!
Der dritte Teil schließlich fragt nach der identitätsstiftenden Funktion von Kirchenmusik in verschiedenen kulturell-religiösen Kontexten. Der Entwicklung kontextueller Kirchenmusikstile im Zusammenhang der Ausbildung kontextueller Theologien wird die weltweite Ausbreitung der Global Worship-Musik gegenübergestellt. Ein Erfahrungsbericht über Begegnungsreisen deutscher Kirchenmsiker*innen nach Brasilien, Tansania und Namibia macht interkulturelle musikalische Begegnungen und ihre Chancen lebendig nachvollziehbar.
Zahlreiche Notenbeispiele laden zum Mitsingen und inneren Hören ein.